Pienkenhof_Giftig

Nr.1

Acker-
gauchheil

Anagallis arvensis

Familie Primelgewächse
Blütezeit Juni – September
Region lockere, nährstoffreiche Böden.
Pienkenhof_NaturundKultur

Der Acker-Gauchheil kam bereits im alten Griechenland bei der Behandlung von Melancholie und als Mittel gegen bösartige Geschwüre zum Einsatz, außerdem belegen uralte Kräuterbücher, dass er in der traditionellen Volksmedizin eine große Rolle spielte. Dabei wurden ihm neben seinen medizinischen auch magische Kräfte zugeschrieben. Er sollte das Böse allgemein, insbesondere aber den bösen Blick abwenden. Bauern räucherten in einem Schutz- und Reinigungsritual Haus, Stall und Hof mit Gauchheil aus. Unter Gauch verstand man in früherer Zeit Geisteskrankheiten (Gauch = Tor, Narr). Gauch“ war auch früher der Name des Vogels, den wir heute als Kuckuck kennen. Im übertragenen Sinne bezeichnete das Wort jedoch auch einen törichten, verrückten Menschen oder einfach einen Narren. Da in der ganzen Pflanze, besonders aber in den Wurzeln, eine hohe Menge an Saponinen enthalten sind, gilt der Ackergauchheil als giftig. Wahrscheinlich hat die Pflanze eine hohe antivirale Wirkung. Bei Menschen mit einer Primelallergie kann schon der einfache Hautkontakt mit der Pflanze Ausschläge hervorrufen.