Nr.153
Wacholder
Juniperus communis
Familie | Zypressengewächse (Cupressaceae) |
Blütezeit | |
Region |
Schon bei den Germanen war der Wacholder eine Opfergabe an die Götter. Das Räuchern mit Wacholder dient auch bis heute zum Desinfizieren von Häusern und Krankenzimmern, da er die bösen Geister in Form von schädlichen Mikroben vertreibt.
„Esst Kranewitt und Bibernell, dann sterbt ihr nit so schnell“, war ein Zitat aus dem Mittelalter zur Bekämpfung der Pest.
Seinen Namen hat der Wacholder vermutlich vom althochdeutschen Queckholder, was so viel wie Wachhalter oder Muntermacher heißt. Sicher ist damit nicht der Gin gemeint, der aus Wacholderbeeren destilliert wird. Ende des 19. Jhdts. empfiehlt Pfarrer Kneipp zur Magenstärkung eine Kur, die mit dem Verzehr von vier Beeren täglich beginnt, danach die folgenden neun Tage die Dosis um eine Beere erhöht, anschließend die Reihenfolge umdreht, um dann nach insgesamt drei Wochen wieder bei vier Beeren anlangend die Kur zu beenden. Die ätherischen Öle der Beeren geben auch verschiedenen Küchengerichten einen hervorragenden Geschmack.
Seine medizinische Wirkung bei bestimmten Nierenerkrankungen und Entzündungen der ableitenden Harnwege gilt als umstritten, da die ätherischen Öle angeblich nierenreizend wirken sollen.
Große Mengen an Wacholder werden zur Herstellung von Wacholderschnaps, Steinhäger, Gin und Genever verwendet. Wacholdergeist ist ein Branntwein, der ausschließlich aus vergorenen, wässrigen Auszügen der zuckerhaltigen Beeren hergestellt wird. Bei billigeren Wacholderschnäpsen wird dem Alkohol das durch Destillation gewonnene Wacholderöl zugesetzt.
Vorsicht: Nicht während der Schwangerschaft, nicht bei akuten Nierenerkrankungen