Nr.17

Bibernelle

Pimpinella saxifraga/major

Familie Doldenblütler (Apiaceae)
Blütezeit
Region
Pienkenhof_NaturundKultur

Im Mittelalter wurde die Bibernellwurzel gegen die Pest eingesetzt. „Esst Kranewitt und Bibernell, dann sterbt ihr nicht so schnell“, war in diesen Zeiten ein gängiger Spruch. 

Die kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga) bzw. die große Bibernelle (Pimpinella major) werden leider auch in namhaften Büchern oft verwechselt mit dem Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), der volkstümlich Pimpernelle genannt wird, daher die Verwechslung. Während die Bibernelle zu den Doldenblütlern zählt, ist der kleine Wiesenknopf, dessen Blätter nach Gurken schmecken und daher als Frühlingsgemüse Verwendung finden, ein Rosengewächs,. Da die Wurzel der Bibernelle angeblich nach Geißbock riecht bzw. stinkt, heißt ihr volkstümlicher Name auch Bockwurz. Besonders bei Kindern sind pflanzliche Medikamente mit Bibernelle beliebt, da die ätherischen Öle der Wurzel neben der auswurffördernden Wirkung auch  einen angenehmen Geschmack verleihen und wohl eher nicht nach Ziegenbock stinken.

Die moderne Pharmakologie gesteht der Bibernelle eine positive Wirkung bei Entzündungen der Atemwege zu. Auch professionelle Sänger und Sprecher vertrauen oft bei Problemen mit den Stimmbändern auf diese wunderbare Pflanze. Die Familie der Doldenblütler hat zahlreiche Vertreter, diese sind untereinander oft schwer zu unterscheiden. Neben für den Menschen sehr gesunden Arten, wie Giersch, Pastinake oder Möhren, gibt es auch sehr giftige, allen voran den gefleckten Schierling (Conium maculatum), an dessen Gift auch der antike griechische Philosoph Sokrates starb (Schierlingsbecher).