Pienkenhof_Giftig

Nr.99

Maiglöckchen

Convalaria majalis

Familie Spargelgewächse (Asparagaceae)
Blütezeit
Pienkenhof_NaturundKultur

Das Maiglöckchen hatte schon seit der Antike eine lange Tradition als Heilpflanze.

Seit dem 15. Jahrhundert tauchen in Kräuterbüchern erstmals Beschreibungen über diverse Anwendungsgebiete auf. Der deutsche Arzt, Prediger und Botaniker Hieronymus Bock empfahl damals die Meyenblumen bei Fallsucht (Epilepsie), Schwindel, Augenleiden und Herzbeschwerden. 

Nachdem die giftige Wirkung bekannt wurde, verschwand die Anwendung in der Volksheilkunde. 

Erst im 19. Jahrhundert entdeckten Forscher die Glykoside des Maiglöckchens als herzstärkende Wirkstoffe.  In seiner Wirkung ähnelt das Maiglöckchen dem Fingerhut (Digitalis), ist aber weniger giftig als dieser. 

Im ausgehenden 19. Jhdt. wurden die duftenden Maiglöckchen massenweise gekauft, weniger im Mai als vielmehr bereits in den Wintermonaten, wenn die Sehnsucht nach Frühling besonders groß war. Die breite Blumenauswahl auch im Winter, die für uns heute selbstverständlich ist, gab es damals nicht und Maiglöckchen waren vergleichsweise einfach vorzutreiben.