Altes Wissen – Neu Erleben – 7

ALTES WISSEN – NEU ERLEBEN
4. Juli 2007

Wiesengeißbart

Eine der wichtigsten Pflanzen der Druiden im Keltentum war der zur Sommersonnenwende blühende Wiesengeißbart bzw. das Mädesüß (Filipendula ulmaria oder auch Spirea ulmaria). Der Herkunftsname des Mädesüß  ist nicht eindeutig geklärt. Einerseits wurde er schon seit ewigen Zeiten zur Herstellung von Met (Honigwein) verwendet, andererseits könnte der Name auch von der Mahd abstammen. Nach dem Mähen von Mädesüß liegt nämlich ein süßlicher Duft in der Luft. Die heilige Hildegard von Bingen verwendete das blühende Kraut als schmerzstillendes, durchblutungsförderndes, schweißtreibendes und damit fiebersenkendes Mittel gegen allerlei Krankheiten. Die wichtigsten Inhaltsstoffe im Mädesüß sind Salicylsäurevorstufen. Das wohl bekannteste Medikament, das Aspirin, bekam seinen Namen  von diesem Kraut (Spirea – Aspirin), bekanntlich enthält Aspirin Acetylsalicylsäure, eine synthetisch hergestellte Salicylsäure! Das zu den Rosengewächsen zählende Kraut ist eine meiner Lieblingspflanzen. Ich empfehle meinen Bekannten diesen hervorragend schmeckenden und intensiv duftenden Tee mit etwas Honig (verwendet wird das blühende Kraut, mit heißem Wasser überbrühen und dann 5-10 Minuten ziehen lassen), bei sogenannten Erkältungskrankheiten. Der weiß blühende Wiesengeißbart wächst fast ausschließlich an Fluss- und Bachufern und kommt mitunter sehr häufig vor. Meines Erachtens bewirkt eine Pflanze, die Stauungsnässe liebt und dort vorkommt, wo es sumpfig und feucht ist, eine ähnliche Eigenschaft bei Menschen. Nämlich insofern, als wir Menschen ja zu ca. 70% aus Wasser bestehen und manchmal, besonders in und um Gelenke, sich Wasser ansammelt, wo es besser nicht sein sollte. Aus dem jungen Kraut und den Wurzeln mache ich deshalb jedes Jahr im Frühjahr einen alkoholischen Auszug für die äußerliche Anwendung, der schon so manchem Rheumakranken die Schmerzen nahm.
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