Altes Wissen – Neu Erleben – 6

ALTES WISSEN – NEU ERLEBEN
20. Juni 2007

Das Johanniskraut

Jedes Jahr zur Sonnwende im Juni blüht das Johanniskraut (Hypericum perforatum). Nicht zufällig blüht es in jener Zeit, wo die Tage am längsten sind. Das Johanniskraut liebt die Sonne und das Licht. So bringt es auch Licht in die Seele und hilft dadurch bei depressiven Verstimmungen. In der Antike und im Mittelalter wurde es für die Wundheilung eingesetzt. Heute werden die Blüten für den Eigengebrauch in Öl angesetzt. Blüten in ein Glasgefäß geben, mit Olivenöl bedecken und ca. 6 Wochen in der Sonne stehen lassen, dabei öfters schütteln – abseihen, anschließend kühl lagern. Das Öl eignet sich hervorragend zum Massieren. Innerlich kann man das getrocknete Kraut als Tee einnehmen, jedoch sind Fertigpräparate aus der Apotheke vorzuziehen. Die antidepressive Wirkung setzt erst nach ca. 14 Tagen ein. Da beim innerlichen Gebrauch die Haut lichtempfindlicher (photosensibel) wird, sollten besonders hellhäutige Menschen während der Einnahme zuviel Sonnenlicht meiden. Das Johanniskraut ist klinisch gut erforscht, trotzdem weiß man noch nicht, welche Bestandteile im Kraut die antidepressiven Wirkungen hervorrufen. Vermutlich ist es eine Kombination von Hypericin und ätherischen Ölen. Für mich hat das Johanniskraut eine energetische Wirkung auf die Bauchorgane und deshalb auch auf das Gehirn. Der Solarplexus (einerseits Nervengeflecht im Bauchraum, andererseits ein Chakra, das ist ein sog. Energierad bzw. Energiewirbel in der buddhistischen und indischen religiösen Tradition) ernährt das Gehirn, behauptete so mancher Weiser und wurde dafür ausgelacht. Heute weiß man, dass es ein sogenanntes Bauchhirn gibt, das fast genauso aufgebaut ist wie unser Kopfhirn, die gleichen Neurotransmitter (Botenstoffe) produziert und in dauernder Korrespondenz mit dem Kopfhirn ist. Vielleicht sollte man sich neben der kostenintensiven Genforschung mehr um den Zusammenhang zwischen Ernährung bzw. Verdauung und deren Auswirkung auf das Denken und Fühlen, also auf das Seelische konzentrieren!
Nächste Folge: Wiesengeißbart