Altes Wissen – Neu Erleben – 23

ALTES WISSEN – NEU ERLEBEN
20. Februar 2008

Pilze

Die Pilze (Fungi) sind keine pflanzlichen, aber auch keine tierischen Organismen, sie bewegen sich irgendwo dazwischen. Die Mykologie (Pilzwissenschaft) zählt zurzeit ca. 200.000 Arten. Die meisten davon sind mikroskopisch klein. Am bekanntesten davon ist wohl der vom Engländer Alexander Flemming benannte und entdeckte Pilz Penicillin, ein bis heute verwendetes Antibiotikum. Der größte lebende Pilz ist ein Hallimasch , gefunden in Oregon (USA), von neun Quadratkilometern Ausdehnung, ca. 600 Tonnen schwer und etwa 2.400 Jahre alt. Manche Pilze hatten schon seit ewigen Zeiten große Bedeutung bei Ritualen und Heilungen. In Teilen Sibiriens wird noch heute der Fliegenpilz als Rauschmittel verwendet. Ich rate aber von diesem Gebrauch ab. Vor allem in Mexiko wurden von den indianischen Ureinwohnern so genannte Rauschpilze (Magic mushrooms) eingenommen. Momentan sind diese psychedelisch wirksamen Pilze, bei uns schon immer „narrische Schwammerl“ genannt, als so genannte psychoaktive Stoffe bei manchen Menschen sehr beliebt. Eine unsachgemäße Verwendung dieser Pilze kann aber neben physischen Vergiftungen auch schwere seelische Störungen (Psychosen) hervorrufen. Außerdem ist der Konsum in Österreich verboten! Am bekanntesten sind wohl unsere Speisepilze. Schon als 6jähriger habe ich alleine ausgedehnte Schwammerlstreifzüge im Mühlviertel unternommen und in den Ferien verging kaum ein Tag, ohne dass ich zahlreiche Parasole, Eierschwammerl, Steinpilze, Rotkappen und Brätlinge fand. Leider gibt es jedes Jahr schwere Pilzvergiftungen aufgrund von Verwechslungen, die oft tödlich enden. Der bekannteste Giftpilz ist in dieser Hinsicht wohl der grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Wie auch bei anderen schweren Lebervergiftungen hilft meines Wissens als Therapie nur noch eine konzentrierte Einnahme von Mariendistelpräparaten (Carduus bzw. Silybum marianus).
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