Altes Wissen – Neu Erleben – 20

ALTES WISSEN – NEU ERLEBEN
9. Jänner 2008

Ringelblume

Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine einjährige, bis zu 60 cm hohe Pflanze, die von Juni bis in den November hinein blüht. Beheimatet ist sie hauptsächlich in Südeuropa, Westasien und Nordamerika. In der Antike wurde sie wahrscheinlich als Heilpflanze nicht genutzt. Erst im Mittelalter machte Hildegard von Bingen die Ringelblume bekannt. Sie empfahl die „Ringula“ bei Verdauungsstörungen und Hautausschlägen, zusätzlich wurde sie auch bei Leber- und Milzleiden, Herzklopfen und zur Geburtshilfe eingesetzt. Die neuzeitlichen Heilkundigen sorgten später dafür, dass die Ringelblume in der Bevölkerung immer bekannter wurde. Als zuverlässiges Wundheilmittel ist sie seitdem bei der Behandlung von Hautentzündungen, Ekzemen und allen schlecht heilenden Wunden unentbehrlich. Die Gesamtheit ihrer Inhaltsstoffe, nämlich Triterpensaponine, Flavonoide, ätherisches Öl, Cumarine u. v. a. mehr, dürften dafür verantwortlich sein. Diese wirken entzündungshemmend und wundheilend, indem sie u. a. die Bildung von Granulationsgewebe (Reparaturgewebe, Wundgewebe) fördern. Neuerdings ist die Ringelblumensalbe – so wie auch andere Korbblütler – etwas in Verruf geraten. Sie steht im Verdacht, besonders bei der Behandlung von offenen Wunden, Kontaktallergien auszulösen, deshalb wird inzwischen in manchen Spitälern auf eine Behandlung mit Ringelblumensalbe verzichtet. Mittlerweile hat beinahe jeder dritte österreichische Staatsbürger mit Allergien zu kämpfen. In Zeiten, wo schon Säuglinge und Kleinkinder durch teils umstrittene Impfungen gewisse Kinderkrankheiten nicht durchmachen müssen bzw. brauchen, sollte man auch darüber nachdenken und diskutieren dürfen, ob diesbezüglich ein Zusammenhang mit Allergien besteht, da wahrscheinlich das Immunsystem sich dadurch nicht ausreichend entwickeln kann.
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