Altes Wissen – Neu Erleben – 17

ALTES WISSEN – NEU ERLEBEN
28. November 2007

Wasserdost

Sein botanischer Name Eupatorium cannabinum leitet sich einerseits von einem im Altertum kräuterheilkundigen griechischen König mit dem Namen Eupator von Pontus ab, andererseits weist der Artname cannabinum auf seine hanfartigen Blätter hin. Im Gegensatz zum Hanf (Cannabis sativum) hat aber der zu den Korbblütlern zählende Wasserdost keine psychoaktiven Substanzen.
Schon in der Antike, aber auch bei den Indianern Nordamerikas wurde der Wasserdost bei Leberleiden eingesetzt. Bei den Kelten war er Thor bzw. Donar, dem Wettergott, geweiht. Bevorzugt auf feuchten Böden und halbschattigen Plätzen vorkommend, gilt diese Pflanze bei den Radiästheten als Anzeiger für unterirdische Wasserläufe. Volksmedizinisch wurde die, auch Wasserhanf oder Kunigundenkraut genannte bis zu 2 Meter hohe Pflanze nicht nur bei Leberleiden, sondern auch, ähnlich wie der Sonnenhut (Echinacea), zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Der Einsatz bei  sogenannten Erkältungskrankheiten geriet aber leider zusehends in Vergessenheit. Wichtige Pflanzeninhaltsstoffe sind Bitterstoffglycoside, Flavonoide, ätherische Öle und Gerbstoffe. Aufgrund der auch enthaltenen leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloide ist eine Anwendung des Wasserdosts in der konventionellen Medizin (Schulmedizin) umstritten. Aber bekanntlich macht die Dosis das Gift (Paracelsus). In der Homöopathie erfreut sich Eupatorium in der häufigsten Potenzierung D6 großer Beliebtheit. Besonders zu Beginn von Erkältungskrankheiten mit Zerschlagenheitsgefühl der Gliedmaßen, Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen wird Eupatorium D6 von hömöopathisch arbeitenden Ärzten verschrieben. Aber auch bei Beschwerden bei langen Flugreisen mit Zeitverschiebungen (Jetlag) ist es als homöopathisches Mittel sehr gut geeignet.
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